Der Leipziger Arzt Dr. Daniel
Gottlob Moritz Schreber schenkte
Mitte des 19. Jahrhunderts seiner Heimatstadt Leipzig viel Geld
unter der Auflage, dass dafür Gartenland gekauft und an
Gartenfreunde als "Schrebergarten" verpachtet wird.
Die Idee war einfach, der Erfolg
überwältigend.
Ganz so alt wie der Einfall von Dr. Schreber ist unsere
Kleingartenanlage zwar nicht,
aber 46 Jahre besteht sie auch schon und mit
ihr der dazugehörige Verein.
Am 23. Juni 1976 bildete sich, auf Initiative
von Alfred Seewald, im Rahmen einer Interessenten-Versammlung
in der Gaststätte „Kiek in“ die Arbeitsgruppe „Kleingärten für
Berg Fidel / Vennheide.
Am 5. Juli 1976 beschloss die
Bezirksvertretung Münster-Hiltrup, die Verwaltung der Stadt
Münster zu beauftragen, die Möglichkeit eines Kleingartenparks
im Bereich Berg Fidel / Vennheide zu prüfen.
Am 6. Oktober 1976 beschäftigte sich erstmals der Rat der Stadt Münster in einer Sitzung mit der Möglichkeit eines Kleingartenparks.
Am 11. Mai 1977 forderten in einer Ratssitzung die Ratsherren Dr. Tölle, Heinrich Schütte und Bernhard Waltermann die Errichtung einer Kleingartenanlage in Berg Fidel / Vennheide noch für 1978.
Am 26. Mai 1977 findet eine Bürgeranhörung im
Hiltruper Café „Klostermann“ statt.
Der Vorentwurf des Bebauungsplans für den Bereich „südlich der
Umgehungsstraße, östlich der Bahnlinie "Münster-Dortmund“ sieht
eine Gartenanlage von weit über 100 Gärten mit entsprechenden
Lauben im Freigelände zwischen Vennheideweg, Bahnlinie
MS-Dortmund und der Grafschaft vor.
Am 17. Juni 1977 teilte Herr Seewald in einem Rundschreiben allen Bewerbern mit, dass in der Sitzung des Planungsausschusses des Rates der Stadt Münster, am 8. Juni 1977 - einstimmig - der Bebauungsplan-Entwurf der Verwaltung der Stadt Münster für die angeregte Kleingartenanlage beschlossen wurde.
Am 31. August 1977 gab Oberbürgermeister Dr. W. Pierchalla bekannt, dass die für den Grunderwerb und die Herrichtung der Kleingartenanlage anzuwendenden Kosten auf 296.000 DM geschätzt würden.
Am 7. Oktober 1977 wurde im Amtsblatt der
Stadt Münster die Offenlegung des Bebauungsplanes Nr. 220 –
Kleingartenanlage Berg Fidel / Vennheide – bekanntgegeben. Die
Einsichtnahme konnte bis zum 18. November 1977 im Vermessungs-
& Katasteramt der Stadt Münster erfolgen.
Am 22. November 1977 teilte das Garten- &
Friedhofsamt der Stadt Münster mit, dass die Offenlegung des
Bebauungsplanes , bis auf eine kleine Einwendung, keine
Bedenken und Anregungen ergeben hätte.
Am 8. Oktober 1978 lädt Herr Seewald zur
Gründungsversammlung eines Kleingartenvereins für Dienstag, den
17. Oktober 1978 in die Gaststätte „Kiek in“ in Berg Fidel ein.
Die Abwicklung der eigentlichen Gründung wird vom Vorsitzenden
des Stadt- & Bezirksverbandes Münster, Paul Berghaus
geleitet.
Zum Vorsitzenden wählte die Versammlung Herrn Alfred Seewald.
Zum stellvertretenden Vorsitzenden wählte man Antonius Holling.
Den Schriftführerposten übernahm Hans Vortkamp und als
Kassiererin fungierte Sonngard Rother.
Nach einiger Diskussion einigte man sich darauf, dass der neue
Kleingärtnerverein den Namen „Grafschaft“
erhalten soll.
Am 4. Januar 1983 ist Alfred Seewald nach
einem langen und erfüllten Leben im Alter von 77 Jahren
verstorben.
Als Mitinitiator der Kleingarten-Idee hat er sich große
Verdienste erworben.
Er war es schließlich, der alles überhaupt erst ins Rollen
gebracht hatte.